Redebeitrag von BergAUF zur 1.Mai Kundgebung 2021 in Bergkamen-Oberaden

Gehalten von Claudia Schewior und Jonas

Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebe Mitstreitende, Liebe Nachbarn,

es ist bereits die zweite 1.Mai Kundgebung in Bergkamen, die „wegen Corona“, nicht von der IG BCE ausgerichtet wird. Angesichts der vielen Entlassungen, Geldsorgen aufgrund von Kurzarbeit und Belastungen von Homeoffice oder Personalmangel – gibt es aber doch so viel zu tun! Deswegen kritisiere ich, gerade weil ich selbst aktive Gewerkschafterin bin, unsere Gewerkschaftsführungen hier entschieden!

Am Dauer-Lockdown und chaotischen Krisenmanagement, verzweifeln immer mehr Menschen, obwohl sich die meisten verantwortungsbewusst an alle notwendigen Maßnahmen halten. „Die Produktion muss weiterlaufen“ wurde zur neuen Leitlinie. Aus Profitgründen gab es keinen kurzen konsequenten Lockdown, mit Betriebsferien als zentralem Element. Hier sind starke Gewerkschaften als Kampforganisationen gefragt. In dieser Situation darf unserer Jugend nicht die Zukunft verbaut werden.

Wieso wird die Jugend nicht gefragt? Wir sind die Zukunft aber kaum einer fragt was wir überhaupt wollen. Die meisten nehmen uns nicht richtig ernst,          

Dann sagen sie meistens wir sind zu jung und wissen gar nicht was wir wollen und wie unsere Zukunft aussehen soll. Das ist absoluter Quatsch. Die meisten von uns wissen was wir wollen. Ein wachsendes Problem bei der Jugend ist auch das Finden von Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Es gibt immer weniger Ausbildungsplätze und falls doch einer da ist, ist die Frage: „Wird man überhaupt übernommen oder wird man danach direkt entlassen?“ Manche geben auch gar keine Rückmeldung und man bekommt gar keine Absage. Meist werden die Azubis als günstiger Arbeitskraft gesehen und das ist nicht richtig! Wir sollen lernen, wie es richtig geht aber, es wird uns kaum richtig erklärt und in der Praxis gezeigt. Das ist in der Corona-Pandemie nochmal viel schlimmer geworden. Wir beteiligen uns am 1.Mai um für unsere Zukunftsinteressen selbst einzustehen!

Als kommunales Personenwahlbündnis fördern wir den fortschrittlichen, kämpferischen und überparteilichen Zusammenschluss breiter Teile der Bevölkerung. Gerade in unserer Ratsarbeit erleben wir nämlich, wie oft berechtigte Vorschläge und Anträge von der Ratsmehrheit der etablierten Parteien abgelehnt werden. Der außerparlamentarische Einsatz für unsere Interessen ist dringend notwendig!

Es ist der erste 1.Mai nach dem Abriss des Förderturms hier in Oberaden.

Aber auch damit wird es der RAG nicht gelingen, endlich den „Deckel“ auch auf den Widerstand gegen ihre Politik der verbrannten Erde zu bekommen, die uns auch in der Corona-Krise das Leben schwer macht! Luftfilter für Schulen und Kitas, um unsere Kinder und Jugendlichen wirklich zu schützen und ihnen Lernen und Zusammenhalt trotzdem zu ermöglichen? Dafür ist kein Geld da! Natürlich, dass wird ja für die Wasserstadt, das neue Pumpenhäuschen, und für sonstige Maßnahmen, an denen sich die RAG heute noch dusselig verdient benötigt! Wir laden alle, die ehrlich für die Interessen der Kumpels und der Menschen im Revier stehen ein, zur Protestversammlung am 5.6. in Gelsenkirchen ein, dort wird auch ein Denkmal für den großen Bergarbeiterstreik 1997 eingeweiht. 97 haben die Kumpels gezeigt: „Wer kämpft kann gewinnen!“ und dass erfolgreich nur gekämpft werden kann, wenn alle Kräfte zusammenstehen und sich nicht durch den Antikommunismus spalten lassen. Dabei reihen wir uns auch weiter in die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance! Ein. Auch hier rufen wir alle auf diese zu Unterstützen – natürlich muss man dafür nicht unbedingt Kommunist sein. Man muss ja auch kein Migrant sein, um gegen Rassismus zu sein. Der Antikommunismus ist undemokratisch und spaltet, deswegen sind wir dagegen! Wir wollen nämlich, dass sich wirklich was verändert.

Vielen Dank für diese tolle gemeinsame Kundgebung!

Glück AUF!

Kommentare sind geschlossen.