Will die RAG das Ruhrgebiet absaufen lassen?

In einem Filmbeitrag des WDR vom 24.10.2018 mit dem Titel „Glückauf und weg – das Ruhrgebiet nach der Kohle“ wird die Alternative aufgeworfen: „Absaufen lassen oder bis in alle Ewigkeit pumpen?“

In einer „Westfälischen Seenplatte“ nach dem Abschalten der Pumpen würde Bergkamen untergehen.
(Bildschirm-Foto aus dem WDR-Film „Glückauf und weg – das Ruhrgebiet nach der Kohle“)

Zurzeit kostet die Trockenhaltung der Bergbau-Regionen mindestens 70 Mio. €/Jahr und ist eine der wichtigsten „Ewigkeitslasten“ des Bergbaus, die zu tragen die RAG verpflichtet ist.

Das hält Christian Melchers vom Forschungszentrum Nachbergbau an der TFH Bochum, einst Fachhochschule Bergbau, ganz im Sinne der RAG für wirtschaftlich nicht vertretbar. Er sieht die Verpflichtung, „einen Wasserhaushalt zu generieren, der sich weitestgehend selbst trägt“ und sagt „Pumpen auf Dauer ist keine Lösung.“ Dagegen sieht er das Abschalten der Pumpen als „eine denkbare Variante“. Auch wenn dann, wie der Film zweifelsfrei belegt, die Landkarte des Ruhrgebiets umgezeichnet werden müsste. Denn „das Resultat wäre die westfälische Seenplatte“, in der Orte wie Bergkamen, Datteln oder Gelsenkirchen nicht mehr vorkämen.

Ein sehenswerter, wenn auch teils schockierender Film über die Skrupellosigkeit, in dem Herr Melchers eiskalt die „Ewigkeit“ auf einen Zeitraum von 25 Jahren begrenzt sehen möchte und vor diesem Hintergrund nur die Frage stellt, wann das „Absaufen lassen“ stattfinden wird.

Hier der Link zum Film:
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/die-story/video-glueckauf-und-vorbei-das-ruhrgebiet-nach-der-kohle-100.html

Ebenso gibt es eine sehr interessante und aufschlussreiche Radiosendung des WDR 5, die sich kritisch und detailliert dem Thema Grubenwasser / Zechenflutung / Gift im Grubenwasser in der Nachbergbau-Zeit widmet.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-neugier-genuegt-das-feature/audio-lasten-fuer-die-ewigkeit—wenn-der-bergbau-endet-100.html

Kommentare sind geschlossen.