Bewegung hinterlässt Spuren

Ansprache des Fraktionsvorsitzenden von BergAUF, Werner Engelhardt, bei der Veranstaltung zum Int. Frauentag am 16.03.2014 in BergkamenForderungen Frauenrechte

Bewegung hinterlässt Spuren
so heißt das Motto der heutigen Veranstaltung – und wie richtig diese Aussage ist, sieht man schon alleine daran, dass Sie sich heute, dass wir alle uns hierher bewegt haben und nun hier den Saal füllen, eine deutliche Spur, die es ermöglicht, Sie alle ganz herzlich zu begrüßen, mich für die Einladung zu bedanken und der weiteren Veranstaltung viel Erfolg zu wünschen. Möge sie sich in eine Richtung bewegen, die eine weitere positive Spur auf dem Wege des Kampfs um tatsächliche Gleichberechtigung der Frauen hinterlässt.
Spontan dachte ich ja, zugegeben, was für ein nichtssagendes Motto. Erst als ich begann, mir wirklich Gedanken darüber zu machen, fiel mir auf: mit dem Motto wird ein universelles Grundgesetz der Materie aufgegriffen.
Nehmen wir die Sonne: Die Bewegung in ihrem Innern erzeugt die Hitze, die Strahlung, ohne die es uns nicht gäbe. Aber wenn wir nicht entschlossen dem Interesse der Großindustrie gegensteuern, das Ruder herumreißen, wird die Umwelt derartig deformiert, dass die Wärme und Strahlung der Sonne das Leben auf der Erde gefährdet. Die bereits begonnen Entwicklung zu einer globalen Umweltkatastrophe betrifft auch wieder ganz besonders die Frauen. Denn sie in erster Linie sind bei den zunehmenden Umwelterkrankungen in der Familie, besonders bei Kindern und älteren Menschen, gefragt und gefordert. Auch das wiederum hinterlässt Spuren, auf die wir aber gerne verzichten könnten.
Die Menschheit bewegt sich, seit es sie gibt: Sowohl als Ganzes, wie auch jeder Einzelne. Der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. So bestünde heute erstmals die Möglichkeit, alle Menschen satt und zufrieden zu machen. Das wäre ein gewaltiger Schritt auf dem Weg zur tatsächlichen Gleichberechtigung der Frau. Es scheitert bisher allerdings an den Verteilungs- und Machtverhältnissen. Dennoch: Die international nicht aufzuhaltende Bewegung für Freiheit und Demokratie hat im Bewusstsein der Menschen weltweit Spuren hinterlassen, die nicht so leicht auszulöschen sind.
Die Frauenbewegung hat Spuren hinterlassen. Manche Spuren werden allerdings auch  wieder verwischt, wie die der einstigen selbsternannten Ikone der Frauenbewegung, Alice Schwarzer. Wenn es nach ihr ginge, fände die heutige Veranstaltung wohl gar nicht statt, weil doch angeblich der internationale Frauentag eine überholte, verstaubte  Angelegenheit sei. Kunstwerk mit Frauen-Forderungen
Wir alle hier im Saal sind da wohl ganz anderer Ansicht. Wir von BergAUF sind dafür, noch viel deutlichere Spuren zu hinterlassen durch einen entschiedenen, hartnäckigen, mutigen Kampf der Frauen, gemeinsam mit allen ihnen wohl gesonnen Männern, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit, gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen, für eine qualitativ hoch stehende, gut organisierte und beitragsfreie öffentliche Erziehung in Kindertagesstätten und Schulen, für eine Mindestrente, von der man leben kann, damit nicht Millionen von Frauen nach einem harten Arbeitsleben in Altersarmut gestürzt werden. Deshalb unterstützen wir nicht nur die Frauenbewegung hier vor Ort, sondern auch den überparteilichen Frauenpolitischen Ratschlag im Oktober in Chemnitz, wo sich Frauen aller Couleur aus Deutschland und anderswo zusammenfinden, um über den weiteren Weg der Befreiung der Frau zu beraten. Dabei reicht das Spektrum von „Religion“ bis „Revolution“, wie Sie sich anhand des gleichnamigen Buches, das n unserem Info-Stand zu erwerben ist, überzeugen können.
Wir sehen also: Jede Bewegung, ob klein oder groß, hinterlässt Spuren. Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass wir uns gemeinsam und organisiert so bewegen, dass die Spuren in Richtung Fortschritt gehen. Dass wir die ausgefahrenen Spuren verlassen können, die entstanden sind, weil es in unserer Gesellschaft viel zu oft nicht der Mensch, sondern der Profit im Mittelpunkt steht.
In diesem Sinne Glückauf!

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