„So eine kämpferische und vielfältige Demonstration hat Hassel noch nie erlebt! Danke, dass ihr alle da wart“ – ergriff ein Kollege aus Hassel begeistert das Mikrofon. Es war die 13. Demonstration gegen die Politik der verbrannten Erde, die die RAG (Ruhrkohle AG) den Menschen hinterlässt. Am offenen Mikrofon angeklagt wurden nicht nur der Verkauf preiswerten Wohnraums an Immobilienhaie, sondern auch die Vergiftung etlicher Bergleute mit PCB, die Vielfachvergiftung durch Verbrennung der Ölpeletts, die Vernichtung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen und vieles mehr. Deutlich wurde die gewachsene Solidarität, nicht jeder kämpft für sich, sondern „Einer für alle- alle für einen“. So legten TKSE Kollegen die Arbeit nieder, um von der Geschäftsführung zu erzwingen, den 2-jährigen Zeitvertrag ihres Kollegen Markus in einen festen Arbeitsvertrag zu ändern statt ihn in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Dieser Kampf ist ein Vorbote für die angekündigten Entlassungen in der Stahlindustrie.
Ingrid Lettmann, Vertreterin der Hassler Mieterinitiative (HaMi) und Christian Link, öffentlicher Sprecher von Kumpel für AUF (KfA) begrüßten am Marktplatz Delegationen unter anderem aus den Betrieben TKSE, Ford, Evonik, RAG, Opel, Catarpilla; Bergarbeiterfrauen im Frauenverband Courage, MLPD, den Jugendverband REBELL und seine Kinderorganisation die ROTFÜCHSE, Umweltgewerkschaft, Vertreter der IGM, IGBCE und Ver.di, Bürgerinitiativen „Dicke Luft“ und „Gegen Volksvergiftung“, den Kommunalpoliker Jan Specht von AUF Gelsenkirchen, die Band „Gehörwäsche“, den Ruhrchor; eine ganze Gruppe Flüchtlinge von Solidarität International (SI) schlossen sich der Demonstration an sowie viele weitere Personen.
Die Gruppe Flüchtlinge betonte: Es darf keine Menschen erster, zweiter oder dritter Klasse geben. REBELL und Rotfüchse bestätigten: Es geht um unser ganzes Leben, um eine lebenswerte Zukunft! Für den Kampf darum hat die – corona gerecht durchgeführte Demonstration – auf jeden Fall beigetragen!