CAT-Kollegen gegen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen

Die Veranstaltung am 3.3.17 zu den Vorgängen bei Caterpillar (CAT) in Lünen, zu der das überparteiliche Wahlbündnis BergAUF zusammen mit Kumpel für AUF und CAT-Kolleg*innen in den VHS-Treffpunkt in Bergkamen eingeladen hatte, fanden alle rund 20 Teilnehmer als sehr informativ und kämpferisch. Die anwesenden Kolleg*innen stellten heraus, dass CAT keineswegs notleidend ist, sondern zuletzt einen enormen Jahresgewinn von 33 Milliarden US Dollar verbuchte. Mit Produktionsverlagerungen vor allem nach China geht es dem Konzern einzig um den Ausbau seiner Weltmarktstellung, ohne Rücksicht auf die Beschäftigten, die mehr und mehr das Gerede von der „große CAT-Familie“ durchschauen und ablehnen.

Eine Mehrheit der Kollegen glaubt den Argumenten der Geschäftsführung nicht mehr, dass die Produktion hier zu teuer sei, oder auch, dass hier noch ein Kerngeschäft erhalten werden soll. Eine komplette Werksschließung ziehen die CAT-Bosse durchaus ins Kalkül. Dies stößt aber nicht nur bei der Belegschaft auf scharfen Widerspruch, sondern auch in der Bevölkerung. Denn damit würde eine 190jährige Industriegeschichte – von der „Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia“ über die „Deutsche Bergbautechnik (DBT)“ bis CAT – mit einem Federstrich weg gewischt. Das wäre eine schwerer Schlag für die Menschen in dieser ohnehin gebeutelten Region.

Entgegen dem relativ umweltschonenenden untertägigen Bergbaus, setzen die internationalen Rohstoff- und Energiemonopole auf den billigeren Tagebau, wofür sie auch ganze Bergkuppen wegsprengen, mit extremen Umweltschäden. Die Ausrichtung von CAT liegt ganz in diesem Trend.

Diese Tendenz international expandierenden Tagebaus und der Kohleverbrennung wird von den Bergarbeitern in Deutschland angegriffen und der Erhalt des untertägigen Steinkohlebergbaus gefordert. Auch international steht der Tagebau einem scharfen Widerstand der Bergarbeiter, ihrer Familien und den Bauern gegenüber, was auf der kürzlich stattgefundenen Internationalen Bergarbeiterkonferenz (IMC) sehr deutlich wurde. Dieser Kritik schließen sich auch die CAT Kollegen an, denn sie wissen wie gut ihre Fähigkeiten sind, Maschinen für einen sicheren Kohleabbau zu produzieren.

Sehr ermutigend für den gemeinsamen Kampf um jeden Arbeitsplatz war die Ansage der anwesenden Kollegen, dass keiner der jetzt noch beschäftigten Kolleginnen und Kollegen das Abfindungsangebot mehr annehmen will und die Bereitschaft wächst, für jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz auch zu kämpfen. Eine wesentliche Forderung dafür ist es, die Durchsetzung der 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich in allen Betrieben anzupacken, als eine wesentliche Maßnahme gegen die andauernde Massenarbeitslosigkeit, was inzwischen auch eine Forderung der internationalen Arbeiterklasse ist. Das steht klar gegen den Versuch von CAT, durch kürzere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich die Lasten auf die Belegschaft abzuwälzen.

Manch einer beginnt in dieser Situation, sich Gedanken über eine grundsätzliche Lösung zu machen. Denn es wird immer deutlicher, dass die allgemeine Krisenhaftigkeit des Kapitalismus, die auch in den Werksschließungen zum Ausdruck kommt, nicht mit Einzelmaßnahmen in einem Betrieb überwunden werden kann.
Glückauf

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